Berlin. Die “DRK Kiezoase Steglitz“ in der Schützenstraße ist offen für alle. Kochen, Englisch, Singen - das sind die Angebote im Januar.

Auf dem Fensterbrett steht ein Halma-Brett, in einem alten Schrank mit Glastüren sind Kaffeetassen übereinandergestapelt. Tische, Stühle – alles ist bereit, alles ist multifunktional. Die „DRK Kiezoase Steglitz“ an der Schützenstraße 10 ist weder eine Senioren- noch eine Jugendfreizeitstätte, sondern eine gemeinsame Einrichtungen für Jung und Alt. „Wir wollen für alle da sein, die im Kiez wohnen“, sagt die Koordinatorin Magaly Schmuck. Für Senioren, für die Nachbarn, für Mütter mit ihren Kindern.

Vor zwei Monaten wurde der neue Kieztreff in Steglitz eröffnet. Jetzt startet das Team mit neuen Angeboten in das Jahr. Am 17. Januar können Englisch-Sprachkenntnisse aufgefrischt werden. „Time to talk“ heißt es von 16 bis 17 Uhr zu Themen wie Reisen, Alltag und Beruf. Am 23. Januar lädt Kursleiterin Kati Kreyser von 15 bis 16.30 Uhr alle, die gern singen, zu dem Kurs „Ein Lied für alle Fälle“ ein. Sie begleitet die Gesangsstunde auf der Gitarre und ist offen für musikalische Wünsche und Vorschläge.

Und am 25. Januar wird gemeinsam gekocht – „Cook the World“ ist das Motto des Kochkurses, der eine kulinarische Reise durch Malaysia macht. Von 10 bis 14 Uhr bereiten die Teilnehmer eine Kürbissuppe mit Kurkuma und Koriander, eine Hähnchenbrust mit Jasminreis und frischem Gemüse und einen Fruchtsalat zu. Wenn alles fertig ist, wird natürlich auch gemeinsam gegessen. Die Gebühr für den Kochkurs beträgt acht Euro, die beiden anderen Kurse kosten jeweils drei Euro. Anmeldungen nimmt die Koordinatorin Magaly Schmuck unter Tel: 0172-401 16 72 oder per E-Mai an schmuckm@drk-berlin.net entgegen.

Ersatz für ehemalige Seniorenfreizeitstätte

Die Kiezoase, nur wenige Minuten entfernt vom S-Bahnhof Rathaus Steglitz, ist ein Ersatz für die ehemalige Seniorenfreizeitstätte in der Klingsorstraße. Die hätte wegen des hohen Mietpreises geschlossen werden müssen, sagt Thomas Luthmann vom DRK Berlin Südwest. Nachdem der Blutspende-Dienst, der ebenfalls in der Klingsorstraße untergebracht war, in das Karl-Landsteiner-Haus am Hindenburgdamm umgezogen war, hätte die Seniorenfreizeitstätte die Miete allein tragen müssen. Deshalb habe man sich nach neuen Räumen umgesehen, so Luthmann.

Viele Angebote für alle Generationen

In der Schützenstraße sei der Freizeittreffpunkt zwar kleiner, dafür aber zentraler gelegen, sagt Magaly Schmuck. Viele Senioren seien auch nach dem Umzug dem Treffpunkt treu geblieben und besuchten die Tai-Chi-Kurse, das Gedächtnistraining oder die Gymnastikstunde. Aber an dem neuen Standort soll es jetzt viele Angebote für alle Generationen geben. Schon vor der Eröffnung wurden Kooperationen mit der gegenüberliegenden Kita besprochen. Mittlerweile haben sich die Senioren und Kinder kennengelernt. Das Projekt in diesem Jahr dreht sich um das Thema „Tiere“. Senioren und Kinder werden sich gemeinsam in der Bibliothek Bücher ausleihen, in den Zoo gehen und sich schließlich ein Theaterstück ausdenken, das in der Kita und in der Kiezoase aufgeführt wird.

Ein Zeitzeugen-Projekt läuft bereits. Schon zweimal haben sich Senioren und Jugendliche getroffen, um über den Zweiten Weltkrieg, den Wiederaufbau und die Teilung Deutschlands zu reden. Jetzt plant Magaly Schmuck noch ein Nachbarschaftsprojekt. Wie wäre es zum Beispiel, wenn eine Seniorin das Kind einer berufstätigen Mutter aus der Kita abholt und den Nachmittag mit ihm verbringt? Die Mutter könnte sich arrangieren, indem sie der alten Dame vielleicht beim Einkaufen oder bei Behördengängen hilft. Alles ist möglich, dafür will die Kiezoase in Steglitz da sein.