Springbrunnenwand oder Hochhaus?
Runder Tisch sammelte Ideen für die Gestaltung des Hermann-Ehlers-Platzes

Die Anwohner wünschen sich mehr Licht, mehr Sauberkeit und Bänke auf dem Hermann-Ehlers-Platz. | Foto: K. Rabe
3Bilder
  • Die Anwohner wünschen sich mehr Licht, mehr Sauberkeit und Bänke auf dem Hermann-Ehlers-Platz.
  • Foto: K. Rabe
  • hochgeladen von Karla Rabe

Am Runden Tisch Steglitz-Mitte trafen sich kürzlich Anwohner und Gewerbetreibende, um sich über die Gestaltung des Hermann-Ehlers-Platzes auszutauschen. Es gab viele Idee und Anregungen, wie der Platz zwischen Autobahntrasse und Schloßstraße einladender gestaltet werden könnte.

Der Runde Tisch Steglitz-Mitte hatte sich den Hermann-Ehlers-Platz zum wiederholten Mal auf die Tagesordnung geholt. Hintergrund war ein BVV-Beschluss, nach dem ein Ideenwettbewerb zur Gestaltung des Hermann-Ehlers-Platzes initiiert werden soll.

„Der Platz ist ein Platz unter Bäumen mit Markt und einem Denkmal – Punkt“, so die knappe Einschätzung von Eberhard Brockmann. Mit seiner Stiftung „Kleine Plätze“ hat sich Brockmann im Bezirk schon mehrfach der Gestaltung und Begrünung von kleinen Plätzen gewidmet. Was den Ehlers-Platz betrifft, sieht er jedoch kaum Gestaltungsmöglichkeiten: „Das ist kein Platz zum Erholen. Dazu ist es hier zu unruhig. Es ist einfach ein Marktplatz.“ Seiner Meinung nach könnten auch Brunnen und die Hochbeete weg, weil sie keine Funktion haben. Sein Vorschlag: Den Platz neu pflastern – zweckmäßig und stabil.

Ein neues Pflaster wünschten sich viele der Anwesenden. Auch Manuela Myszka unterstützt die Idee. Die blinde Frau vertrat am Runden Tisch den Allgemeinen Blinden- und Sehbehindertenverein Berlin. Für sie sei der Platz so wie er ist eine „No-go-Area“. Jede Menge Stolperfallen erschweren den Blinden und Sehbehinderten das Überqueren. „Es fehlen Wegbeziehungen und die Spiegelwand ist nicht wahrnehmbar“, sagt sie. Eine neue Pflasterung, die auch für blinde Menschen mit dem Blindenstock zu ertasten ist, wäre eine große Hilfe.

Der Bereich um die Spiegelwand, die an die ermordeten Juden erinnert, sollte insgesamt anders gestaltet werden und vielleicht sogar einen eigenen Namen erhalten, schlug Ursula Schmelzer vom Kulturverein Kunst.Raum.Steglitz vor. „Das Mahnmal ist schön, aber es verschwindet optisch“, bemängelte sie. Ein anderes Pflaster würde die Spiegelwand besser hervorheben. Darüber hinaus könnte sie nachts beleuchtet werden.

Eine bessere Beleuchtung war ebenfalls ein Thema, über das sich alle einige waren. Je nach Uhrzeit ändere sich der Platz. Tagsüber sehr belebt sei er nachts zum Fürchten. „Es ist dunkel und Jugendliche oder Obdachlose bevölkern den Platz und trinken Alkohol. Man muss Angst haben, den Platz zu dieser Zeit zu überqueren“, sagt eine Anwohnerin.

Zu den Sitzgelegenheiten gab es keine einheitliche Meinung. Sollte es mehr geben oder gar keine? Einerseits würden neue Bänke nur wieder Jugendlichen oder Obdachlosen Platz bieten, andererseits wünschten sich auch ältere Leute mehr Sitzgelegenheiten auf dem Platz. Die Jugendlichen kämen sowieso. Der Ehlers-Platz ist ein beliebter Treffpunkt in Steglitz.

Übrigens hatten auch Jugendliche ihre Wünsche bei einer Umfrage geäußert. „Sie wünschen sich einen sauberen Brunnen, mehr Müllbehälter, ein freizugängliches W-Lan und mehr Sitzgelegenheiten“, zählte eine der Sozialarbeiterinnen auf, die im Vorfeld die jungen Leute befragten.

Unterm Strich wurde am Ende eingeschätzt, dass von den Anwohnern keine „Riesenaktionen“ gefordert wurden. In Sachen Sauberkeit, Beleuchtung, neue Pflasterung war man sich einig. Das sollte sich relativ schnell umsetzen lassen.

Aber es gab auch das: Ein Mann schlug vor, auf dem Platz ein weiteres Wohnhochhaus zu bauen – mit bezahlbaren Mieten. Einen anderer Vorschlag, wie der Verkehrslärm rund um den Platz gemindert werden kann, hatte eine Anwohnerin: An den Seiten zur Straße könnten Springbrunnenwände errichtet werden. „Das gibt ein positives Geräusch, mit dem der Verkehrslärm übertönt wird.“

Alle Ideen und Wünsche wurden von Corina Wagner vom Präventionsbeirat des Bezirkes notiert. Als Vertreterin des Bezirksamtes wird sie die Anregungen der Bürger an das Bezirksamt weitergeben.

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

29 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Spezialitätenrestaurant "Yummy Kitchen" in der Zossener Straße ist imer einen Besuch wert.
6 Bilder

Yummy Kitchen
Köstlichkeiten aus der südindischen und sri-lankischen Küche

Seit 2021 existiert das Spezialitätenrestaurant "Yummy Kitchen" im angesagten Kreuzberger Kiez und lädt Liebhaber der südindischen und sri-lankischen Küche zum ausgiebigen Schlemmen und Genießen ein. So wundert es nicht, dass sich die Location, die über Innenplätze auf zwei Ebenen sowie einen gemütlichen Außenbereich verfügt, zu einem geschätzten Treffpunkt gemausert hat, der zahlreiche Berliner Stammgäste, aber auch Touristen aus dem In- und Ausland regelmäßig begrüßt. Verkehrsgünstig und...

  • Kreuzberg
  • 26.04.24
  • 170× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Vernachlässigen Sie nicht Ihre Füße. Dieses wichtige Körperteil trägt uns durchs Leben.

Probleme und ihre Lösungen
Probleme rund um den ganzen Fuß

Haben Sie Ihren Füßen jemals gebührende Aufmerksamkeit geschenkt? Oft vernachlässigen wir sie, solange sie funktionieren und schmerzfrei sind. Sobald Beschwerden auftreten, wird uns die Bedeutung dieses komplexen Körperteils schlagartig bewusst. Unsere zertifizierten Fußchirurgen geben Ihnen Einblicke in die Anatomie des Fußes und behandeln gezielt Fehlstellungen und Verletzungen mit innovativen Lösungsansätzen. Erfahren Sie mehr über Fußprobleme wie Achillessehnenbeschwerden,...

  • Hermsdorf
  • 25.04.24
  • 261× gelesen
WirtschaftAnzeige
Das Restaurant Veggie & Vega in der Gneisenaustraße 5.
6 Bilder

Veggie & Vega Restaurant
Gesundes Essen mit exzellentem Geschmack

Seit Frühjahr 2023 existiert das Restaurant Veggie & Vega in Kreuzberg, das eine Vielzahl an vegetarischen sowie veganen Speisen aus der (süd)indischen Küche anbietet. "Gesund" lautet hier dementsprechend das Motto, wobei alle Gerichte durch die spezielle Komposition von frischen Zutaten und den ganz passenden Gewürzen zu einem wahren Gaumenschmaus fusionieren. Die vegetarische oder vegane Ernährungsform ist seit Langem nicht nur ein Trend, sondern vielmehr eine Lebenseinstellung, der immer...

  • Kreuzberg
  • 25.04.24
  • 255× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Hüftschmerzen beeinträchtigen Ihr Leben? Lassen Sie sich nicht länger quälen! | Foto: milangucic@gmail.com

Schonende OP-Methode
Patienteninfo: Wenn die Hüfte schmerzt

Hüftschmerzen beeinträchtigen Ihr Leben? Lassen Sie sich nicht länger quälen! Entdecken Sie die neuesten Wege zur Befreiung von Hüftschmerzen auf unserem Infoabend. Unser renommierter Chefarzt für Orthopädie und Unfallchirurgie sowie Leiter des Caritas Hüftzentrums, Tariq Qodceiah, führt Sie durch die modernsten Methoden bei Hüftoperationen. Erfahren Sie, wie die schonende AMIS-Methode eine minimalinvasive Implantation von Hüftprothesen ermöglicht und die Fast-Track-Behandlung eine rasche...

  • Hermsdorf
  • 26.04.24
  • 108× gelesen
WirtschaftAnzeige
Das Restaurant Chettinad finden Sie seit Herbst 2023 auch im Food Court im The Playce am Potsdamer Platz.
5 Bilder

Chettinad im Manifesto Market
Indien zu Gast im The Playce

Im ersten Oberschoss des populären Food Court im The Playce am Potsdamer Platz präsentiert sich seit Herbst 2023 auch das Restaurant Chettinad, das seine typisch indischen Spezialitäten somit an drei Berliner Standorten sehr eindrucksvoll präsentiert. Auch am Hotspot am Potsdamer Platz werden neben diversen landestypischen Suppen und Vorspeisen auch zahlreiche Hauptgerichte serviert, die ganz nach Belieben für eine kulinarische Reise der besonderen Art sorgen. Zu den Highlights zählen dabei...

  • Tiergarten
  • 24.04.24
  • 323× gelesen
WirtschaftAnzeige
Foto: pexels/Giulia Freitas
5 Bilder

Mode oder mehr?
Piercing. Von alten Ritualen bis zu moderner Kunst

Ist das Modeakzent oder kulturelles Erbe? Auf jeden Fall ist Piercing die beliebteste und gefragteste Körpermodifikation der Welt, die sowohl persönliche Vorlieben und Modetrends als auch tiefe kulturelle Traditionen widerspiegelt. Was ein modisches Piercing heute ist und wie es sich im Laufe der Zeit verändert hat, erfahren wir zusammen mit VEAN TATTOO in diesem Artikel. Eine der beliebtesten Arten von Piercings ist das Ohrlochstechen. Ein Klassiker aller Zeiten, ist das wirklich so und woher...

  • Mitte
  • 17.04.24
  • 654× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.